Docker – eine Idee – eine Lösung?

Kennt Ihr das? Der Homeserver läuft seit einigen Jahren. Das Linux ist mittlerweile so alt, dass man kaum noch Software installieren kann… Das nervt.

Ich bin immer auf der Suche nach Möglichkeiten, wie man z.B. den Homeserver pflegeleicht aktuell halten kann, ohne dass es zu nennenswerten Datenverlusten/Downtime kommt.

Ein noch nicht ganz umgesetzter Weg sollte mithilfe eines Backup-Servers funktionieren. Ist der Homeserver nicht verfügbar, kann der Backupserver seine Dienste starten und eine „Cluster-IP-Adresse“ aktivieren. Leider muss man alle Dienste auch auf dem Backupserver ebenfalls konfigurieren und alles händisch mehrfach einrichten.

Ich bin neulich auf Docker aufmerksam geworden. Docker ermöglicht es Programme/Dienste in Container zu packen und diese in einer abgesicherten Umgebung (LXC – Linux Container) laufen zu lassen. Diese Container sind ausserdem austauschbar und zwischen Systemen verschiebbar.

Docker nutzt somit also das Prinzip der Anwendungsvirtualisierung. Die Container verwenden Kernelressourcen des Host-Systems. Die Umgebung wird jedoch durch den Inhalt des Containers definiert. Gegenüber einer sonst üblichen Virtualsierung, bei dem ein Hypervisor auf der Hardware läuft und jede virtuelle Maschine ein komplettes Beriebsystem mitbringt, ist Docker also weitaus Ressourcenschonender.

Wenn man sich nun Gedanken um ein Konzept basierend auf Docker macht, sollte man ein paar Prinzipien beachten:

  • Nur ein Dienst pro Container
  • Keine Daten in den Container legen, die es wert sind gesichert zu werden

Ich verspreche mir aktuell den Vorteil, dass ich die verschiedenen benötigten Dienste als Container vorbereite. Muss ein System neu aufgesetzt werden, wird der Container einfach wieder verwendet, bzw. für das neuere OS ein neuer Container von dem vorherigen abgeleitet.

Configfiles und Nutzdaten werden nach wie vor im Storage vom Host-System gespeichert und mit dem Container verbunden. So kann man auch mehrere Container eines Dienstes laufen lassen, die sich die Daten teilen.

Nebenbei könnte ich den VDR (headless – vnsi-Server) auch in einen Container packen und die DVB-S-Daten per SAT/IP von minisatIP beziehen oder was auch immer irgendwann die Quelle sein wird.

Soweit die Idee. Ich werde die Umsetzung in Kürze testen und meine Erfahrungen hier mitteilen.

Nutzt jemand von euch Docker für einen ähnlichen Ansatz? Habt Ihr andere Ideen, wie man solche Probleme langfristig bändigen kann?


Update 05-2018: Ich musste mittlerweile festsstellen, dass sowohl mein Home-Server, sowie mein Backup-Server leider nur über eine 32bit-Architektur verfügen.

Docker verlangt jedoch ein 64bit-Host-System. Die ersten Gehversuche hatte ich in einer virtuellen Maschine auf meinem Desktop durchgeführt…

Um das Konzept umsetzen zu können, werde ich also als nächstes den Backup-Server aufrüsten, mit Docker konfigurieren damit dieser alle Dienste unterbrechungsfrei vom Home-Server übernehmen kann, um diesen dann ebenfalls aufzurüsten.

Und dabei sollte man die ersten Vorteile erfahren – nämlich die Container vom Backup-Server auf den Home-Server übertragen und dort mit angepassten Configs ebenfalls zu starten.

Warten wir auf den Winter… 🙂

2 Kommentare

  • Hallo Jörg,

    so etwas habe ich mir auch ausgedacht und auch schon ein wenig umgesetzt.
    Bei mir läuft Docker auf einem RasPi-Standardimage. Im Docker laufen z.Z. drei Container mit fhem, eibd (KNX-Daemon) und Home-Bridge. Außerdem habe ich eine Build-Umgebung zum kompilieren eines anderen KNX-Daemons (knxd) ebenfalls in einen Container gepackt.
    Läuft seit einer Weile stabile vor sich hin aber aktuell kämpfe ich mit der echten Hardware, sprich Innenausbau und Elektrik im neuen Haus. Sobald ich da aus dem Gröbsten raus bin, soll es auch hiermit weiter gehen! Es fehlen noch Container für eine Visualisierung, Medien (IPTV, etc…), für die Daten, für das Backup der Daten und und und….

    Bei Interesse kannst Du ja mal hier vorbei schauen: https://github.com/ZwergNase/selfbus-docker-images. Ist allerdings alles andere als fertig. Für Fragen und Anregungen stehe ich natürlich gerne bereit, wenn auch vielleicht etwas langsam, weil die Baustelle momentan vor geht.

    Schöne Grüße,
    Oliver

    • Hallo Oliver,
      vielen Dank für’s Teilen Deiner bisherigen Erfahrungen! Freut ich zu hören, dass es funktioniert. Ich werde mir mal Deine Images anschauen.
      Viele Grüße
      Jörg

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